Die Realität
Jugendhilfe und schulpsychologische Dienste können und sollen den Schulen helfen, mit den psychologischen und sozialpädagogischen Herausforderungen zurecht zu kommen, mit denen sie unweigerlich konfrontiert sind, denn Schule ist eigentlich sehr viel mehr als eine pädagogisch-unterrichtliche Veranstaltung. Hier verbringen junge Menschen nahezu die Hälfte ihrer wachen Zeit des Heranwachsens und die schulischen Leistungs- und Verhaltensanforderungen beanspruchen die gesamte Persönlichkeit der Kinder und Jugendlichen.
Dennoch sind Kooperationen zwischen Schule und Jugendhilfe so unterschiedlich wie es unterschiedliche Jugendhilfe- kommunale oder Landes-Träger gibt. Die Schulsozialarbeit ist noch auf der Suche nach einem klaren Profil. Der 14. Kinder- und Jugendbericht des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend fordert, dass die Schulsozialarbeit ein fachliches Profil benötigt und „dass sie sich am Ort Schule mit dem Ziel der individuellen Hilfe und dem Schwerpunkt Beratung und Begleitung etabliert und zentraler Kern eines auf Unterstützung und Hilfe abzielenden Konzeptes ist" (2013, S. 405).
Das sehen wir als unsere Aufgabe an.
Der IIP-Ansatz
Durch die ständige Präsenz in der Schule kann und wird die schulsozialpädagogische Beratung von Schülern, Lehrern und Eltern entsprechend genutzt. Die Hemmschwelle, sich auf ein Gespräch einzulassen, wird durch das niedrigschwellige Angebot direkt in der Schule herabgesetzt und ermöglicht den Beteiligten einen positiven Zugang. Als Ergebnis zeigt sich, dass schwierige Situationen oftmals schon im Vorfeld erkannt und behandelt werden können. Für die Betroffenen wird ein Setting oder ein entsprechender Raum gestaltet, in dem sie sich geschützt, offen und vertraulich äußern können. Es hat sich gezeigt, dass Schüler gern in den Pausen zu einem kurzen Gespräch oder zu einer Terminvereinbarung kommen. Eine externe Beratung wollen oder würden sie nicht aufsuchen, das schulsozialpädagogische Beratungsangebot nehmen sie jedoch ohne Bedenken gern in Anspruch.
Das Aktionsfeld der Schule ist geprägt durch hierarchische Strukturen und unterschiedliche Gremien. Der Schulsozialpädagoge kennt die Aufbauorganisation seiner Schule, um so Synergieeffekte zu nutzen und schulische Vernetzungen herzustellen. Er nimmt an Lehrer- und Klassenkonferenzen als freiwilliges und beratendes Mitglied teil. Diese Teilnahme beinhaltet einen integrativen und informierenden Bezug ins System Schule, der sich in der Nachhaltigkeit der kollegialen Zusammenarbeit beider Professionen (Lehrer und Schulsozialarbeiter) auswirkt.