Fortbildungs-Workshop:
Fallbeispiele aus der Schule
Der Workshop ist ein methodisches Vorgehen für (systemische) Berater in ihrer Arbeit mit Einzelnen, Familien und Gruppen insbesondere mit Kindern und Jugendlichen.
Der Workshop möchte einladen, Beratung mit dem Stift zu unterstützen, wenn die „richtigen" Wörter fehlen. Gerade Kinder und Jugendliche, auch ihre Familien machen gern mit, weil man nicht nur „reden" muss. Nicht allein durch Kommunikation, sondern durch „unverbindliches Skizzieren" entstehen oft neue Beschreibungen.
Als Workshop-Teilnehmende werden Sie die Form des Malens auf leichte Weise kennenlernen und weitergeben können. Die einzige Voraussetzung, die Sie mitbringen müssen, ist, dass Sie Striche malen können oder Kreise. Sie werden überrascht sein von den eigenen unbewussten Aspekten wie auch von denen anderer. Die Bilder werden nicht interpretiert. Die Deutungshoheit entsteht nur im individuellen Prozess. Niemand anderes könnte Nils Bild verstehen.
Skizzen oder auch nur Andeutungen von Strichen finden den Weg in unsere gefühlten Gedanken leichter als Sprache.
„Ein Bild sagt mehr als tausend Worte". Ein Bild, und hier meinen wir eigene Striche, Kreise, Gekritzel, Strichmännchen, ein Haus, einen Baum, eine Sonne, was eben jeder so kann, führt in eine neue Perspektive, für die es vorher keine Worte gab oder zumindest keine gefunden wurden.
Nils ist 14 Jahre alt. Er hat keinen Bock auf Schule. Seine Lust liegt in einem vermoderten Tümpel, sagt er. Der sieht so aus:
Und die Lust? fragt die Beraterin. Nils nimmt den Stift in die Hand. „Das ist die Lust."
„Sie ist schmutzig", sagt er und lächelt. „Sie liegt ja auch im Tümpel", sagt die Beraterin und lächelt auch. „Meine Lust heult, sie möchte gar nicht im Tümpel sein", sagt Nils. Er lächelt nicht mehr. Es ist leichter, über die Lust, als über sich selbst zu sprechen. Nils traurige Lust sieht einfach so aus. Zufrieden ist er damit nicht. „Sie müsste wieder sauber werden", sagt er. „So vielleicht ...."
Einerseits weiß Nils genau, wie ‚abgefahren‘ das Ganze ist, andererseits weiß er auch, dass die Beraterin ebenso weiß, wie blöd es ist, eine Lust zu waschen. Dennoch ist Nils interessiert und macht mit. Denn niemals zuvor hat er seine verlorene Lust so betrachtet. Mit dem Malen findet Nils andere Wörter wie Motivation, Trauer oder Sorge. Die Geschichte nimmt ihren weiteren Verlauf.
Bilder aus sich selbst heraus als eine Art Transformation entstehen zu lassen, erhöht die Selbstwirksamkeit, entfacht Selbstvertrauen, führt zu Lösungen, weil die innere Wahrnehmung sich manchmal nicht so klar ausdrücken kann.
Termine für den Workshop auf Anfrage
Anmeldungen telefonisch unter 0170-4661327 oder mit dem Webformular